Ein Gaudi in Barzelona

Wer gedacht hat, dass dies unser letzter Blog-Beitrag war, hat die Rechnung ohne Wirt gemacht. “Der deutsche (!) Familienname Wirth stammt (offensichtlich, Anm. d. Red.) von einem Berufsnamen ab. Man kann sagen, dass die ältesten und interessantesten Familiennamen jene sind, die von dem Beruf des ursprünglichen Trägers abgeleitet sind …. ” Dies der O-Wortlaut der Familienurkunde inklusive Wappen, welche wir bei einem Ahnenforscher noch in Fort Lauderdale erwerben konnten. Tönt gut. Das sollte zumindest ein paar Pluspunkte geben bei meiner Schwiegermama. 🙂

Guldimann war leider nicht in der Datenbank. Sicher auch ein sehr edles Geschlecht, meine ich. Auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia, welche wir bisher zum Glück noch nie für diesen Blog zu Hilfe nehmen mussten 😉 zeigt sich bei der Eingabe von Guldimann diplomatisch: Tim Guldimann. Danach findet man unter guldimann.ch bereits den bekannten Kommunikationsfachmann Daniel Guldimann, übrigens auch ein regelmässiger Gast dieses Blogs. 🙂

Zu guter Letzt stammt Gubler vom Hochdeutschen Namen Gubel, einem Berggipfel, ab. Der ursprüngliche Namenshalter hat neben einem Hügel gewohnt beziehungsweise dort seinen Landbesitz gehabt. Sehr bodenständig. Gubler ist echt Schweizerisch. 🙂

imageVom “Gubismus” zum Kubismus. Einer der Begründer dieser Stilrichtung war Picasso. Wir nutzen die Gelegenheit, das Picasso-Museum in Barcelona zu besichtigen. Das einzige Picasso-Museum, das noch zu seiner Lebzeit errichtet wurde. Nach dem sensationellen Kunst-Warm-up auf dem Schiff ja fast Pflichtprogramm. Der deutschsprachige Audioguide berichtet vom Künstler und Barzelona.

Ebenfalls omnipräsent in Barcelona sind die architektonischen Kunstwerke von Gaudi. Wir bestaunen sein Lebenswerk, die Sagrada Familia, und die Warteschlange davor. Das müssen wir jetzt nicht mehr haben. Das schauen wir uns dann an, wenn es fertig ist… 😉 Stattdessen geniessen wir Tapas (Eve: Erkennst du die Bar wieder, Flo?!), Paella und Sangria – und haben somit trotzdem unser eigenes Gaudi.

Halb Sieben in der Früh. Vor unserem Hotel in der Altstadt kommen uns die Menschenmengen entgegen. “Mucha gente”, meine ich zum Taxichaufeur. “Mucha Drinking”, antwortet dieser promt. Er bringt uns zum Flughafen, wo wir unseren letzten von insgesamt 18 Flügen in Angriff nehmen.

imageDer Flug führt uns am Matterhorn vorbei. Dort, wo alles begonnen hat. Dort wo wir auf unserer Weltreise-Hauptprobe die Kleider auf ihre Trag- und Packtauglichkeit geprüft hatten. Es ist ein wunderschöner Anblick über die Walliser Berge.

Der erste Eindruck der Schweiz. Von oben sieht sie aus wie ein weisses, reinliches Wollschaf, welches wieder einmal geschärt werden müsste. Es ist komisch, soviel Schweizerdeutsch auf einmal. Man muss aufpassen, was man sagt… 🙂

Das Begrüssungskommittee: 5 Liter Tränenflüssigkeit unserer Mütter – ein ganz besonderes Merci für eure Unterstützung! – und Schwesterherz Nicole sowie 3 Tonnen Haare unserer Katzen. Und natürlich unser heissgeliebter Mini Cooper S – nochmals lieben Dank für’s Hüten, Sibylle und Ronny! – Wunderbar!

imageUnterdessen hat auch der handgeschnitzte, hölzerne Ganesha den mehrmonatigen Weg aus Kambodscha über den Ozean nach Hause gefunden. Der hinduistische Gott und “Herr der Hindernisse” soll unser Heim beschützen und gleichzeitig die auf uns zukommenden Hindernisse beseitigen.

Um 10.10 Uhr landet unser Flieger. An diesem Punkt endet unsere Weltreise. Und mit ihr auch dieser Blog.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir dir, liebe Blogleserin, lieber Blogleser von ganzem Herzen für deine Treue und die motivierenden Beiträge danken!

Diese haben aus einem Online-Tagebuch einen interaktiven Weltreise-Blog gemacht. 🙂

Wir werden die Abenteuer in unseren Herzen bewahren.

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Wer hat an der Uhr gedreht?

Hier die letzten Logbuch-Einträge auf unserer Atlantik-Überquerung:

Ein weiteres (amerikanisches) Phänomen ist die Kälte. Die Klimaanlage darf anscheinend höchstens auf 18 Grad Celsius eingestellt sein. Nichts neues. Auch wenn sich sowohl die Gäste als auch das Personal beklagen. Oder bei Getränken. Da muss immer mindestens 80 Prozent Eis drin sein. Wenn der Ozean ein amerikanisches Glas wäre, so hätten wir schon längst einen Eisberg gerammt.

Von Wegen Eisberg: An den Film “Titanic” aus der Schiffsvideothek trauen wir uns noch nicht ran. Wir wollen nicht das Glück herausfordern. Stattdessen schauen wir “Captain Philips”. Die Verfilmung der wahren Geschichte eines US-Frachtschiffcaptains, der vor der Küste Somalias vor 3 Jahren von Piraten angegriffen wurde. Wir wollen hier nicht das ganze Ende verraten. Small Talk war diesmal aber nicht das Geheimrezept bei den “Verhandlungen” der Amerikaner mit den Piraten.

20140413-141751.jpgEines der Highlights auf unserem Dampfer sind die Vorlesungen in der Vista Lounge von Dr. Peter Duran, einem britischen Geschichtsprofessor. Er nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Da wäre das Römische Reich. Die Einwohnerzahl von einer Million in Rom wurde erst im 18. Jahrhundert in Londen wieder erreicht. Eine faszinierende Epoche, deren weit fortgeschrittene Zivilisation durch das düstere Mitelalter abgelöst wurde. Deutsche Wissenschaftler haben inzwischen 200 Ursachen für den Untergang identifiziert. Der Vortrag geht leider nur 40 Minuten.

Ebenfalls faszinierend sind die Geschichten aus der Seefahrer-Zeit. Wir schreiben das 15. und 16. Jahrhundert, als zuerst Portugal zur führenden Handels- und Seemacht aufsteigt. Portugiesische Wurzeln hat auch der erste Hafen, den wir in Europa ansteuern: Ponta Delgada. Es ist die Hauptstadt der Azoren, auf der Insel Sao Miguel gelegen. Interessanterweise wurden die Azoren erst nach der “Neuen Welt” entdeckt, zufällig beim Zurücksegeln. Die Insel ist sozusagen das Hawaii von Europa – aufgrund der geographischen Lage als auch der Fauna und Flora her.

Während dem eintägigen Inselbesuch erklärt uns der Reiseführer, dass es hier einen der besten Käse der Welt gibt. Wir wollen uns selber davon überzeugen, haben wir doch die Welt fast umrundet und noch nicht wirklich leckeren Käse gefunden. Und tatsächlich: Der Käse ist wirklich sensationell!

20140413-142908.jpgEndlich erreichen wir das Europäische Festland und haben den Globus schon fast umrundet. Der erste, der eine Weltreise gemacht hat, war Magellan. Francis Drake war der zweite und benötigte auf seiner “Famous Voyage” 1018 Tage für die Weltumsegelung. Im Vergleich zu unserer “Noordam” waren die damaligen Segelschiffe natürlich winzig. Die Spanier, unter Hernando Cortéz, waren dann auch für den Untergang der Azteken verantwortlich.

Wie aber konnten 700 Spanier ein so grosses Reich erobern? Die Antwort liegt in der historisch belegten Schiffeverbrennung. So haben die Spanier “Die Schiffe hinter sich verbrannt”, somit alle Rückzugsmöglichkeiten zerstört und mit dem Mut der Verzweiflung in wenigen Monaten das Riesenreich und schliesslich einen ganzen Kontinent erobert. In diesem Zusammenhang wird oft verschwiegen, dass die ansässige Bevölkerung grösstenteils nicht im Krieg sondern durch die eingeschleusten Krankheiten dahinraffte. So hatte allein die Pockenepidemie 60% der Leute auf dem Gewissen.

Eveline läuft inzwischen für die Krebshilfe-Aktion “On deck for a cause” Runden auf dem Schiff.

20140413-142518.jpgBis zum 17. Jahrhundert waren vor allem die Eroberung und der wirtschaftliche Hinzugewinn an Rohstoffen das Hauptmotiv der Reisen. Dies änderte sich erstmals mit der “Grand Tour”, auch Kavalierreise genannt. Die jungen Söhne des europäischen Adels reisten nach Frankreich und Italien, um ihren Horizont zu erweitern und um der Bildung einen letzten Schliff zu verpassen. Also so ähnlich wie wir. 🙂 Sie haben sich schon damals gefragt “why not?”. Ihr Budget für die 6-24 Monate langen Reisen lag, in die heutige Zeit umgerechnet, bei etwa einer Million Dollar. Sie mussten sich also nicht fragen, “was würde Krösus tun?”. Sie waren Krösus.

Oft hatten die jugendlichen Reisenden auf diesen Studienreisen als Begleiter einen Lehrer oder Tutor dabei. Einer dieser Begleiter war der bekannte Ökonom Adam Smith. Er begleitete den Herzog von Buccleugh, der allerdings nicht viel gelernt haben soll. Adam Smith äusserte sich später entsprechend abfällig über die “Grand Tour”.

Wir sind überzeugt, dass bei uns Fun und Learning die Waage gehalten haben und springen zeitlich zurück in die Gegenwart. Und nach sechsmaliger Zeitumstellung auf dem Schiff (eine davon wegen der Sommerzeit) sind wir nun wieder zurück in der Zukunft.

Ist es wirklich schon so spät…?

Über den grossen Teich

Unsere letzte grosse Etappe führt uns von Fort Lauderdale, dem Venedig der USA, nach Barcelona. Ueber den grossen Teich. Den Atlantik. Dabei ist der Pazifik ein viel grösserer und auch tieferer Teich. Wir geniessen nochmals die Sonnenstrahlen in Florida und bewundern bei unserer Fahrt mit dem Wassertaxi die Anwesen der Berühmtheiten mit eigenem Kanalanschluss und manchmal noch einem Boot, welches nochmals ein paar Millionen kostet… 20140404-131755.jpg

Ökonomie des Reisens

Bei unserer Umfrage wollten wir wissen, welches wohl das günstigste Reisemittel ist. Bei dieser Gelegenheit ein herzliches Dankeschön an die vielen (kreativen) Vorschläge. 🙂 🙂

Wer hat nun also das Rennen gemacht?

Überraschung 1: Wenn wir im April zu Hause sein wollen (siehe Wortlaut der Umfrage 🙂 ), so ist das Flugzeug für unser Budget die TEUERSTE Variante! Obwohl der Flug zwar etwa gleich teuer ist wie die anderen beiden Varianten Container- und Kreuzfahrtschiff, so ist es für unser Budget teurer, weil wir ja zusätzlich noch eine Unterkunft und Verpflegung für die zwei Wochen benötigen, während denen wir auf dem Schiff beides schon im Preis inkludiert haben. Das Flugzeug fällt also weg.

Überraschung 2: Entgegen der landläufigen Meinung sind Containerschiffe eine relativ teure Angelegenheit. Bei genauerer Kalkulation sind die Kosten sogar eindeutig höher als bei unserem Kreuzfahrtschiff.
image Es reicht sogar für einen Stateroom mit eigener Veranda! Vollständigkeitshalber sei erwähnt, dass es sich um eine “Repositioning-Cruise” handelt, bei welcher das Schiff nach der Karibik-Saison zur Mittelmeer-Saison über den Atlantik überführt wird. Viel Komfort für wenig Geld also. Zum krönenden Abschluss haben wir gegen ein wenig Luxus nichts einzuwenden. Und Blog-mässig ist es wohl auch die spannendste Variante…! 🙂

Lass dich überraschen

Von unserem Segelkurs in Neuseeland wissen wir ja noch, wie man ein Logbuch führt. Der Kapitän informiert durch den Lautsprecher: Good afternoon Ladies and Gentlemen…

Unsere Non-Prosa-Variante: 26° 35′ N, 71° 14′ W, Course: 075°, Speed: 16.0 kts, Beaufort 7, Coverage: 2/8

imageDer niederländische Kapitän der Holland American Line (HAL) erinnert uns mit seinem Dialekt und der showmässigen Ansage ein bisschen an den früheren Showmaster Rudi Carrell: “Lass dich überraschen, schnell kann es geschehn,… werden Träume Wirklichkeit … Eben noch mit Rucksack auf Weltreise, jetzt auf uuuuuunserer Shooowbühne!! Ein Glück, dass wir das Abendkleid und den Anzug noch in unserem 30-Liter Rucksack dabei hatten! 😉 Einen Tuxedo braucht’s für die formellen Abende zum Glück nicht…

imageEs schaukelt. Beaufort 7 ist eine “moderate gale”, ein Stürmchen. Die Stärke des Wellengangs und somit der Windstärke erkennt man anhand der kleinen weissen Schäumchen, die sich an den Spitzen der Wellen bilden und welche wie eine Herde Pferdchen über den Ozean huschen. Der Laie erkennt es spätestens, wenn die Veranda auf Deck 3 – die Walkingpromenade – geschlossen wird, das Wasser sicherheitshalber aus den Swimmingpools gepumpt wird und die Kotztütchen bei den Liften aufgehängt werden. 😮 Gleichzeitig befinden wir uns im sagenumwobenen Bermudadreieck, auch nicht gerade ein gutes Omen.

Hohe Wellen

Wir sitzen trotz der Herde Pferdchen auf unserem Balkon der “Noordam” und schauen auf die Weiten des Atlantiks. Der Ozean, der Amerika von unserer Heimat Europa trennt.image Der Ozean, der zwei unterschiedliche Soziokulturen trennt. Der Amerikaner, pragmatisch, schlägt mit seinen verbalen Ausführungen hohe Wellen. Allein ein Kaugummigeschmack ist manchmal Gegenstand ausführlicher Diskussionen und dauert vom A-Deck bis zum Lido-Deck im 10. Stock. Elevators Pitch habe ich anders in Erinnerung. Währenddessen der Europäer, in seiner tiefgründigen Art, die Tiefen des Meeres in allen Details erkundet und ausser dem komplizierten Blubbern tief unter der Meeresoberfläche nicht viel von sich gibt. Seine temporäre Abschmetterung von Small Talk wird mit Entsetzen zur Kenntnis genommen. Was wäre die Welt ohne Stereotypen? 🙂

Der Ozean, der aber auch zwei unterschiedliche Kulturen verbindet. Wir lernen viele interessante Leute kennen – der Grossteil der 2000 Gäste an Bord sind Amerikaner.
Sie haben schon viel erlebt. Das sind ihre Geschichten…

Beim “Golf-Putting-Contest” lerne ich die nette Lady Jan kennen. Ihr Gedächtnis ist ausgezeichnet. Sie weiss sogar noch, welchen Vornamen die Kühe bei ihrem damaligen Besuch in Appenzell hatten. 😉 Sie zeigt uns ein Foto ihres Enkelsohnes, der gerade im Zoo auf einen Plastik-Leguan steigt. Ihr Mann, der ebenfalls Jan heisst, war als Coast Guard tätig und darf als Kriegsveteran in ein paar Wochen mit der Air Force fliegen.

Ebenfalls beim Putten – ich war nur einmal da! – schenkt mir Martin aus Toronto einen winzigen Pin mit dem Canada-Emblem. Das Geschenk erinnert mich an die Zeit, als ich als junger Hockeycrack Pins noch sammelte und an meinen Hut steckte. Vor etwa 30 Jahren. Dazu gibt er mir Reisetipps für einen Besuch in Malaysia, seiner ursprünglichen Heimat. Als Dankeschön schenke ich ihm ein Victorinox Sackmesser. Dieses hat uns seit Beginn der Reise begleitet und nun doch noch einen ehrenvollen Abnehmer gefunden.

Betty und Michael aus Dallas, Texas, haben damals ihre Flitterwochen in der Schweiz verbracht. Oder zumindest einen Tag davon. Sie schwärmen von Zug und dem Wallis. Michael hat in der Schule einmal Deutsch als Fremdsprache gelernt. Und nicht Spanisch, wie alle seine Kollegen. Auch wenn Betty und Michael pro Seaworld und contra Golf sind, mögen wir sie trotzdem.

Ed Bozulich aus Greenfield, Indiana, kroatischer Einwanderer in der ersten Generation. Er händigt uns seine Visitenkarte aus, darauf steht auf braunem Hintergrund: Vintage Traveler. Er besucht Freunde in Steffisburg bei Thun und hilft diesen bei der Vorbereitung des Besuchs in den USA. Ed gibt uns die E-Mail Adresse seiner Schweizer Freunde, da deren Tochter etwa in unserem Alter ist. Auch etwa 25. 🙂 Ja, Alter ist relativ. Oder Reisen hält jung. 🙂

Ich will nicht zum Arzt

imageDas Durchschnittsalter der Gäste senken wir durch unsere Präsenz auf etwa 79.8 Jahre. Trotzdem werde ich zu Fuss von allen überholt, bemittleidenswert angeschaut und schon mit “ah, the injured guy” angesprochen. Denn die Weltreise ist nicht spurlos an meinem Knie vorbeigegangen. Tendonitis (Sehnenentzündung des Knies), meint später der Boardarzt Dr. Berry. Während ich auf ihn warte, werde ich von seiner Medical Assistant in Empfang genommen. Sie will mir für irgendwelche Böböchen (nicht für das Knie) ein paar Medikamente schmackhaft machen. Ich erinnere mich an das “Drugs Kompendium” in der Board-Bibliothek gleich neben dem Explorer’s Café, welches mehr Seiten als meine Corporate Finance und Intercultural Management Bücher gemeinsam vorweist. Und dies will etwas heissen. Ich lehne kategorisch ab mit dem Hinweis, dass ich – kulturbedingt – nicht für alles Medikamente schlucke. Sie ist sichtlich not amused. Beim nächsten Besuch schenke ich ihr unser zweitletztes Lindt-Schocko-Eili. Nun ist wieder Harmonie eingekehrt. Sie schickt mich zu Dr. Berry, der mir doch noch einen grossen Sack Ibuprofen überreicht. Das Problem ist zwar damit nicht gelöst, doch kann ich inzwischen auf den Fluren tempomässig mit den Senioren mithalten. 🙂

Alles in Butter aufm Kutter

Das Fitnessprogramm fällt also für mich vorläufig aus. Gelegenheit, einem Trend auf den Zahn zu fühlen: Body-Tracking. Wie waren also die Auswirkungen der Weltreise auf meine Körper-Werte? Mein Gewicht liegt aktuell bei 152 lbs und hat sich während den letzten Monaten nicht verändert. Das Target liegt bei 148.2. Und der Körperfett-Anteil beträgt 19.1 Prozent. Target: 17%. Diese Nice-to-have-Ziele sollten machbar sein. Mittelfristig. Denn wir befinden uns noch am Anfang unserer Kreuzfahrt mit fantastischen 4-Gang-Gourmet Menüs. Die beste Crême Brulé, die wir je hatten… Mmmhh

imageSportlich und kulinarisch sieht es also schwierig aus. Zum Glück gibt es noch ein drittes Element, welches die heilige Dreifaltigkeit meiner Möglichkeiten vervollständigt: Detox. Mit Salben und Kapseln soll das Wasser ausserhalb der Zellen in die Zellen reinkommen (oder so ähnlich?). Nun ich werde mir darüber Gedanken machen. Und wenn wir gerade beim Ausmessen sind, machen wir noch einen kostenlosen Fussabdruck-Test. Nach dem 2-minütigen Prozedere wird mir eine Einlage offeriert, welche die Körperbelastung gleichmässiger auf den ganzen Fuss verteilen soll. Tönt plausibel. Kostenpunkt 200 Dollar. Auch hier werde ich wohl einmal drüber schlafen.

Das Programm auf dem Schiff lädt zum fröhlichen Lädele ein und ist ideal auf die amerikanischen Silvershopper abgestimmt. Andi Warhol hat einmal gesagt: “Kaufen ist amerikanischer als Denken…”. Spätestens nach dem Casinobesuch, dem Shopping und der Park West Auktion haben einige Boardgäste schon ein Vielfaches von dem ausgegeben, was die Schifffahrt selber kostet. Wir halten uns zurück, wollen wir doch die korrekte Antwort unserer Umfrage nicht verfälschen.

Zum Ersten, zum Zweiten…

Der Patriotismus der Amerikaner kann kaum überboten werden. Ausser bei einer Kunstauktion. Die Lieblingsmotive der Künstler sind Amerika-Flagge, die Freiheitsstatue oder der American Eagle. Den Leuten gefällt’s. Wir sitzen inmitten des Publikums und warten gespannt auf die Versteigerung der Kunstwerke. In der Hand halten wir unsere Bieternummer 122. Wir haben nicht vor, diese zu zücken. Doch Lester, der smarte “Principal Art Auctioneer” weiss, wie man die Leute anheizt: “If you like it, just like it!! Who likes it…??”. Ganz unverbindlich. So geht es weiter, bis jeder genug oft die Bieterkarte geschwenkt hat. Bis die Handbewegung zur Routine wird. Bei der ersten Auktion geht alles sehr schnell. Man verliert schnell die Uebersicht. Wurde das Bild nun verkauft oder nicht? Zurückschauen gehört sich nicht, so will es ein ungeschriebenes Gesetz.

Bei unserer zweiten Auktion machen wir es besser. Aus der hintersten Reihe haben wir den perfekten Ueberblick. Die Auktion geht diesmal schleppend voran. Schon ein gutes Duzend Bilder wurden gezeigt und vom Publikum mit Applaus wieder zurück in die Abstellkammer verabschiedet. image Doch jetzt kommt Bewegung rein. Ein Kunstwerk von Tomasz Rut zeigt einen muskulösen Mann, der eine nicht minder attraktive Lady “bekuschelt”. Das ganze im Patina Stil. Das Bild geht für 1’400 Dollar weg. Sex sells! Ebenfalls beliebt sind Schnäppchen. Lester: “Der Retail-Price dieses Kunstwerkes von Thomas Kinkade ist sonst 1200 Dollar. Ich verkaufe es euch nicht für 1200, nicht für 900 nicht für 600. Der Preis lautet 350 Dollar.” Dies lässt die Leute im Saal kalt: “You can do better!”. Dies lässt Lester nicht auf sich sitzen. Er kontert: “Was meint ihr, wenn ich noch einen zweiten Kinkade dazustelle? Und einen dritten…?” Am Schluss gehen fünf Bilder für 350 Dollar an den Käufer.

In einem Kunstseminar über Kinkade (verstorbene Künstler nennt man beim Nachnamen, noch lebende Künstler beim Vornamen, ausser es gibt noch einen bekannteren Künstler mit gleichem Vornamen. Kinkade ist am 6. April 2012 an einer “acute ethanol and Diazepam intoxication” gestorben) habe ich erstaunliche Eigenheiten über den Artisten erfahren. So hat Kinkade seinen Bildern neben der üblichen Unterschrift noch eine zweite, sogenannte DNA-Unterschrift ergänzt, welche mit Oel und seinen, durch seinen Friseur eingesammelten Haaren besteht. Crazy!

Das Sonderangebot von Kinkade hat also gewirkt. Vielleicht hat das gratis Cüpli auch noch einen kleinen Beitrag geleistet.

Art(ificial)

Der Champagner ist echt. Gefälscht sind die Kopien, die man hier ersteigern kann, auch nicht. Es handelt sich um Lithografien. Während das Original von Peter Max (ursprünglich Deutscher, hat neben anderen Künstlern das NBC-Logo, den Peacock, redesignt) für rund 20’000 Dollar erhältlich wäre, kann man hier die offizielle Kopien oder eben Lithografien des wohl besten Pferdes im Stall von Park West schon für lächerliche 800 Dollar haben. So ist es möglich, dass das Kinkade-Schnäppchen-Paket für 350 Dollar nicht nur einmal sondern gleich fünfmal verkauft wird. Jedes Bild gibt es somit mehrere Hundertmal, wobei diese meist nummeriert sind. Kunstkommerz. Ich rechne gerade aus, wieviele Lithografien ich machen könnte, wenn ich ebenfalls eine DNA-Unterschrift mit meiner Kopfbehaarung kreieren würde. 😉

imageNoch haben wir unsere Bieternummer in sicherer Reichweite auf dem Salontisch abgelegt. Eine der letzten Losnummern, die versteigert werden, sind drei Bilder von Andrew Bone. Bone geht gerne auf Safari, stürtz sich vor ein wildes, auf ihn zurasendes Rhino, springt im letzten Moment weg und verarbeitet dann seine Eindrücke im Atelier. We like it. Aber es würde mit 800 Dollar unser Budget sprengen. Inzwischen hat Lester aber ein Päckli geschnürt: 3 Bone’s nach freier Wahl für 269 Dollar! Unsere Chance! Unser erstes ersteigertes Bild? Die Schweiz hält zusammen mit Belgien wahrscheinlich den höchsten Bevölkerungsanteil an Sammlern zeitgenössischer Kunst!

Wollen wir auch dazugehören? Sollen wir unsere Bieternummer zücken? Ein Päckli ist schon weg, 4 bleiben noch übrig. Die Verlockung ist gross, wir können aber widerstehen. Das Kreuzfahrtschiff bleibt die günstigste Reisevariante – dafür gehen wir leer aus. Oder doch nicht? Bei der “Raffle” wird die Bieternummer 122 gezogen. Wir haben gewonnen! 🙂 Es ist eher ein Gewinn wie beim Lotto und nicht das Gefühl der Eroberung eines Kunstwerkes an einer Versteigerung. Der Preis: Fünf Lithographien verschiedener Künstler. Zwar nicht nummeriert. Aber immerhin. Ein geschenkter Gaul.

To be continued…

Ein bedeutendes Diskussionsthema ist für US-Amerikaner natürlich Obama-Care. Aus aktuellem Anlass – er kann ja nun ein wenig aufatmen – zeigen wir hier seine neuste Rede zur Lage der Nation.

If you like it, just like it..! 😉

Blog-Umfrage: Was meinst DU?

Liebe Blogleserin, lieber Blogleser

Manchmal hat man im Leben Lust, seine Sachen zu packen und die weite Welt zu bereisen.

Und dann kommt der Moment, wo man sich sehnt. Nach einem wonnigen und sonnigen Ort. Mitten in grünen Bergen. Wo die Menschen sehr lustig und guter Dinge leben. Wir sehnen uns nach Seldwyla. Oder einem anderen Ort in der Schweiz. Wir kommen heim! 🙂 🙂

Vorher möchten wir aber von dir wissen:

Was ist für uns wohl budgetmässig der günstigste Weg, um über den grossen Teich von Amerika nach Europa und schliesslich nach Hause in die Schweiz zu kommen, wenn wir im April 2014 zu Hause sein wollen?

Wir sind gespannt auf deine Einschätzung! Bitte sofort antworten, wir haben Heimweh! 😉 Übrigens: Hast du gewusst, dass Heimweh das erste Mal im 17. Jahrhundert von einem Arzt in Basel beschrieben wurde und deshalb auch Schweizer Krankheit (morbus helveticus) genannt wird? Wir können dies gut nachvollziehen…

Schlussetappe: Manuel Antonio – Rincón de la Vieja

Nach der Esquinas Rainforest Lodge geht es heute nun etwas weniger zahlenlastig weiter. 🙂 Dies ist auch gut so. Denn bei unserem nächsten Zwischenhalt in Manuel Antonio ist es viel zu heiss zum Studieren. Mit 35 Grad ohne Wind ist es für uns das erste Mal auf unserer langen Reise ZU heiss. imageWährend wir auf dem Fussweg an zwei Leguanen vorbei unsere Unterkunft erreichen und in die Baumwipfel hochschauen, bemerken wir jemanden, der es bei dieser Hitze genau richtig macht: das schlafende Faultier.

Seine Bezeichnung bezieht sich nicht auf das lange Schlafen. Denn neueste Verhaltensforschungen haben ergeben, dass das Faultier in der Wildnis nicht etwa 16 Stunden pro Tag schläft, sondern lediglich 10. Als Veganer ernährt es sich meistens nur von Blättern und das bei seiner Grösse! Dies erfordert einen sparsamen Energieumsatz und langsames Bewegen. Daher wird es Faultier genannt. Zudem ist es “baumrein”, d.h. für das “tägliche Geschäft” nimmt es den mühsamen Weg von seinem Schlafplätzli hoch oben in den Baumkronen bis auf den Boden auf sich. Zum Glück nur alle 8 Tage.

Nach der unerträglichen Hitze am Pazifik ist unser nächstes Highlight die Unterkunft selbst: Das Hotel Xandari. Während hier leicht erhöht schon wieder ein angenehmes Lüftchen weht, lassen wir uns vom fantastisch-farbenfrohen Design bezaubern.image Dieses wurde von der Designer-Künstlerin Charlene Broudy und ihrem Ehemann, einem Architekten, herzlich gebaut und eingerichtet. Das Hotel hat vor kurzem das vierte von fünf Nachhaltigkeits-Blättchen erhalten. Die Nachhaltigkeitsverantwortliche erzählt uns, dass beispielsweise die Busshäuschen in der Gemeinde durch die Unterstützung durch das Hotel neu gestrichen wurden. Das mit der CO2 Neutralität lassen wir für einmal sein.

Am nächsten Morgen geht es zuerst hoch zum Vulkan Poás. Hier sollten wir den nächsten Krater bestaunen können. Hier sollen zwei Kraterseen vorhanden sein. Der bekanntere, akvite Krater hat einen Durchmesser von rund 1500 Metern und ist ca. 300 Meter tief. Doch diesmal macht uns der Nebel definitiv einen Strich durch die Rechnung. Statt der türkisblauen Lagune Caliente ist nur dichter Nebel zu sehen. Mit einem PH-Wert von weniger als 1 soll es einer der sauersten Kraterseen der Welt sein. Und wir sind wohl gerade die sauersten Touristen der Welt… 😉 image

Mehr Glück haben wir beim nächsten Vulkan, der schon vor der nächsten Tür steht. Wortwörtlich. Es handelt sich um den bekanntesten Vulkan Costa Ricas. Seine Beliebtheit verdankt er auch seiner konischen Form. Der Vulkan Arenal. Beim Arenal handelt es sich um einen der aktivsten Vulkane der Welt! Die von ihm herausgespuckten Gesteinsbrocken können eine Grösse von 8 Metern Durchmesser erreichen und 300 Meter in die Höhe schnellen! Beim letzten Ausbruch 2010 musste der Nationalpark evakuiert werden. Seitdem läuft keine Lava an den Hängen mehr runter. Die Spuren sind aber noch gut zu sehen.

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Aufgrund des dortigen Mikroklimas ist der Krater oft tagelang verdeckt und manchmal sogar auf Postkartensujets nicht ersichtlich. Unser Gastgeber erzählt uns, dass manche Leute schon 10 Mal hier waren und die Kraterspitze trotzdem noch nie gesehen hätten. Nun, ich habe im Blog ja schon 1000 Mal geschrieben, dass gewisse Leute einfach immer übertreiben müssen… 😉 Der Vulkan gewährt uns heute nicht nur einen ungewöhnlich freizügigen Blick auf seinen Krater. Er spendet uns auch ein wonniges Bad in den Thermalquellen.

Danach geht es am Arenalsee vorbei Richtung trockenem Norden.

imageDas Schlussbouquet in Costa Rica dürfen wir nämlich im Rincón de la Vieja Nationalpark erleben. Inmitten eines Trockenwaldes stossen wir nach einigen holprigen Passagen auf die Hacienda Guachipelin. Nachdem wir inzwischen per Bus, Zug, Auto, Sammeltaxi, Car, Nachtzug, Boot, Kanu, Segelschiff, grossem Vogel und zu Fuss unterwegs waren, versuchen wir es nun noch auf einem Pferd. Während Eveline vorne davongalopiert, fragt sich Pat, warum er lediglich das hintere Verfolgerfeld anführt. Das Rätsel wird gelüftet, nachdem sich Pat nach dem Namen seines Pferdes erkundigt: Sie heisst “Humilde”, was auf deutsch etwa mit demütig oder bescheiden zu übersetzen wäre. Immerhin konnten “Lazy” und “Tranquillo” abgehängt werden. 😉

imagePer Pferd geht es aber nicht schon wieder zum hiesigen Vulkan. Von denen haben wir nun schon genügend gesehen. Unsere vierbeinigen amigos bringen uns zum Wasserfall, wo wir unsere “tubes” erhalten. Den weiteren Fun können nur noch Bilder beschreiben. Es sei lediglich erwähnt, dass auch hier Eveline allen davonzog…!
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Morgen geht es eine Station weiter. Wohin wollen wir hier noch nicht verraten.
Wir werden aber demnächst deine Einschätzung, liebe Blogleserin, lieber Blogleser, zu Rate ziehen…! 🙂

Unterdessen sind nun alle Fotos aus dem farbenfrohen Costa Rica zu bestaunen, wie immer auf FLICKR. Und die besuchten Orte in Costa Rica sind wiederum auf der Weltkarte ersichtlich!

Im Regenwald der Österreicher

20140312-200740.jpgHeute geht es von unserer Lodge in San Gerardo de Dota weiter auf der Panamericana über den Cerro de la Muerte (Todespass) nach San Isidro del General und von da an die Küste nach Dominical. Beim Mittagessen geniessen wir lokale Spezialitäten wie “arroz con camarones” (Reis mit Shrimps). Neben der Aussicht auf den Pazifik können wir einem einheimischen Gast, einem Weissschulter-Kapuzieraffen, beim Essen klauen zuschauen.

imageUnsere Weiterfahrt am Nachmittag führt uns auf der Küstenstrasse nach Palmar Norte, wo wir wieder auf die Panamericana wechseln, um unser Tagesziel zu erreichen.
Die Panamericana ist die Strasse, welche von Alaska bis nach Feuerland über ganz Nord- und Südamerika führt. Einzige Ausnahme ist eine Strecke von ca. 90km, zwischen Panamakanal und Nordwest-Kolumbien, welche (noch) nicht existiert. Das Strassennetz der Panamericana umfasst etwa 48000 km Schnellstrasse, wobei das “Schnell” aufgrund der vielen Schlaglöcher sogar im gut entwickelten Costa Rica zum Teil relativiert werden muss.

Auf der entgegenkommenden Fahrbahn wartet ein Fahrzeug, um über meine Fahrspur abbiegen zu können. Dahinter eine Kolonne. Plötzlich will das dritte Auto in der Wartekolonne einfach überholen und fährt auf meine Fahrspur. Im letzten Moment kann ich in den Graben ausweichen, mit 80 kmh. Zum Glück war es ein kleiner Graben – und nicht ein Abgrund wie auf dem Cerro de la Muerte am Vormittag. Jetzt wissen wir, warum die Panamericana Schnellstrasse genannt wird.

imageWir sind froh, als wir endlich in unserer Lodge im Esquinas Rainforest, abseits der Touristenströme, ankommen. Das Haupthaus ist im Stil einer Ranch erbaut und wird von einem Dach mit rund 70’000 Palmblättern gedeckt. Unsere Unterkunft steht mitten im Regenwald. Es ist heiss und feucht. Durch die Moskitogitter – es gibt keine Fenster – können wir eine andere Schnellstrasse bewundern, die Ameisen-Autobahn. Nachdem wir lesen, dass im nahegelegenen Ort Golfito alle Schlangen-Gegengifte verfügbar sind, können wir etwas ruhiger schlafen. Wir fragen uns das erste Mal auf unserer Reise: Kann der Mensch auch zu viel Natur haben?

image1991 wurde der Esquinas-Regenwald, einer der letzten ungeschützten tropischen Regenwälder, von der Regierung zum Nationalpark erklärt. Die einzigartige Artenvielfalt war durch Holzfäller gefährdet, die weiterhin gültige Konzessionen zum Fällen von Bäumen besassen. Deshalb wurder der Verein “Regenwald der Österreicher” gegründet mit dem Ziel, gefährdete Grundstücke zu kaufen und sie der Nationalparkverwaltung Costa Ricas zu schenken. Mit Hilfe von Spenden aus Oesterreich (1.2 Mio Euro), NGOs und der Republik Costa Rica sind inzwischen 70% des Gebietes freigekauft und in den Piedras Blancas Nationalpark eingegliedert worden.

Da die lokale Bevölkerung durch die Entstehung dieses Nationalparks einen Teil ihrer Existenzgrundlage verloren hatte, schlug eine Gruppe von Bauern und ehemaligen Holzfällern im Dorf La Gamba vor, Oekotourismus zu betreiben, was mangels finanzieller Mittel durch die Republik Oesterreich finanziert wurde. Die Lodge bietet inzwischen für bis zu 19 Menschen Arbeit.

imageZudem werden diverse Projekte in La Gamba unterstützt. Neben der Förderung der sozio-ökonomischen Umgebung wird speziell auf die physisch-biologische Umgebung, die Infrastruktur und die externen Kunden geachtet. Dies sind auch die vier Evaluationskategorien für die Zertifizierung durch die CST (Certification for Sustainable Tourism). Statt Hotelsterne werden hier zwischen 1-5 “Blättchen” verteilt. Die Kriterien sind offenbar streng, hat unsere Lodge aktuell doch gerade mal 3 Blättchen, trotz der beachtlichen Anstrengungen.

Die Tropenstation La Gamba liegt 8 Gehminuten von unserer Lodge entfernt und wird von Biologen der Universität Wien geleitet. Die Feldarbeit hier im Piedras Blancas Nationalpark war Grundlage von mehr als 60 Diplom- und Doktorarbeiten. In einem Papier wird erklärt, warum die Esquinas Rainforest Lodge CO2-neutral ist, und das geht so:

Pro Jahr verbraucht die Lodge 29’175 kg CO2:
– Unterkunft 18’000 kg CO2 (30’000 kWh x 600gr)
– 2 Fahrzeuge (5’655)
– 1 Boot (5’520)

Um diese jährliche Menge an CO2 neutralisieren zu können, müssen insgesamt 2334 Bäume angepflanzt werden.

– 1 Baum kann jährlich ca. 12.5 kg* CO2 binden

*(Dabei wurden diverse Details berücksichtig, wie beispielsweise der Umstand, dass Sekundärwälder – Wälder die mindestens einmal gerodet wurden, das Gegenteil ist der Primärwald – nach ca. 60 Jahren das Biomasseäquivalent von ungestörten Wäldern erreichen.)

Da die Lodge insgesamt 5’100 Bäume angepflanzt hat, neutralisiert sie mehr als die doppelte Menge an CO2, welche sie produziert.

Die durchschnittlichen Kosten für die Wiederbewaldung (ohne Grundkauf) betragen übrigens 15 Franken pro Baum.

Gedankenspiel: Wer also nun mit seinem Auto 3’000 kg CO2 pro Jahr verbraucht, der müsste 240 Bäume anpflanzen. Dies würde somit 3’600 Franken kosten. Da die Umtriebszeit eines Baumes (durchschnittliche Dauer von der Keimung aus dem Samen bis zum Absterben) 60 Jahre beträgt, kann diese Anschaffung auf 60 Jahre abgeschrieben werden, womit die jährlichen Kosten lediglich 60 Franken betragen würden, um das CO2 zu neutralisieren (vom Zeitwert des Geldes einmal abgesehen) …

Schwindelerregende Kordilleren

imageNach unseren fantastischen Naturbeobachtungen im Tortuguero Nationalpark gelangen wir via Siquirres und Turrialba an malerischen Landschaften mit Kaffeeplantagen, Zuckerrohr- und Macadamiafeldern vorbei nach Santa Cruz, am Fusse des Vulkans Turrialba. Von hier aus können wir den noch aktiven Vulkan direkt von der Lodge aus bestaunen.

Nachdem wir heute Morgen von der Atlantikküste losgefahren sind, befinden wir uns nun mitten in den Kordilleren, dem längsten Faltengebirge der Welt. Dieses führt von Alaska bis nach Feuerland. Nach den 35 Grad im Tortuguero Nationalpark (Karibik-Klimazone) sind es hier (Zentrale Hochebene) kühle 10 Grad. Dies werden wohl nicht die letzten Temperatur- und Wettersprünge gewesen sein, gibt es in Costa Rica doch sieben verschiedene Klimazonen!

image Am nächsten Morgen geht es hinauf zum 3432 Meter hoch gelegenen Vulkan Irazu, dem höchsten aktiven Vulkan Costa Ricas. Die letzten paar Meter legen wir zu Fuss zurück und kommen ein wenig ins Keuchen. Die Luft ist schon etwas dünner hier oben. In der Schweiz würden wir uns höhenmässig etwa auf dem Piz Buin oder der Blüemlisalp befinden.

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Von hier aus müsste man an klaren Tagen sowohl den Pazifischen als auch den Atlantischen Ozean sehen. Doch wir sehen nicht einmal in den Krater rein, so neblig ist es. Dafür sichten wir ein anderes, unerwartetes Naturwunder: einen Nasenbär.

Inzwischen hat sich auch der Nebel gelichtet und wir können doch noch in den Krater reinschauen.
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Danach gönnen wir uns einen Zmittag. Im Restaurant “Linda Vista” (zur schönen Aussicht) hat man zwar eine schöne Aussicht. Das Essen schmeckt aber im Vergleich zu den bisherigen Mahlzeiten in Costa Rica nicht besonders. Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, warum Costa Rica überhaupt so heisst. Als Kolumbus (den hatten wir doch schon einmal!) bei seiner vierten und letzten Reise in die neue Welt wegen Schiffbruch an Land musste, gelangte er an den heutigen Hafen von Limon, an der Atlantikküste. Er erzählte danach in Spanien, er habe hier in zwei Tagen mehr Gold entdeckt als auf Hispaniola in vier Jahren. Weshalb das Land dann Reiche Küste oder eben auf Spanisch Costa Rica genannt wurde. Die Enttäuschung war zuerst gross, als man das erhoffte Gold nicht fand.

Entsprechend wurde die Kolonie Costa Rica in den folgenden Jahrhunderten eher stiefmütterlich behandelt. Es war eine Zeit, als die Hauptstadt nicht San José sondern Cartago hiess.

Und diese ehemalige Hauptstadt passieren wir gerade.

Erst im 19. Jahrhundert haben die Kolonialherren dann gemerkt, dass in den Gebirgen, auf 1’200-1’800 Metern Höhe, hervorragender Kaffee gedeiht. Einen zweiten “Reichtum” bescherten ihnen dann die Bananenplantagen. Diese sind eigentlich nur als Nebenprodukt zum Kaffee entstanden, da man bei dem für den Kaffeetransport inzwischen notwenigen Eisenbahnbau Nahrung für die Arbeiter brauchte und deshalb Bananen anpflanzte. Obwohl Costa Rica zwar nicht so Reich an Edelmetallen ist, kann es doch mit wundervollen Früchten und anderen Nahrungsmitteln bezaubern. Und schliesslich heisst “rica” auf deutsch ja nicht nur “reich”, sondern eben auch “lecker”!

imageBegleitet von diesen Gedanken erreichen wir am späten Nachmittag San Gerardo de Dota, eine kleine Gemeinde in den Bergen von Talamanca. Umgeben von dichtem Nebelwald locken die grosse Vielfalt an Pflanzen und Bäumen viele Ökotouristen an. Wie schon bei unserer gestrigen Lodge bestehen die letzten Meter der Zufahrt aus einer steilen Schotterpiste. Wir überwinden die rund 1270 Höhenmeter der letzten 5 Kilometer mit unserem 4×4. Und es hat sich gelohnt.

Es erwartet uns ein idyllisches Paradies, mit zahllos herumschwirrenden Kolibris, das uns an Bruchtal erinnert (Anm. aus Herr der Ringe: dieser Drehort war in Neuseeland ja vergleichsweise enttäuschend, da er v.a. im Studio zusammengeschnipselt wurde).

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Auch temperaturmässig werden wir an die kühlen Tage im Süden von Neuseeland erinnert. Bei 10 Grad und einer praktisch nicht vorhandenen Isolierung der Gebäude sind wir froh, dass der Lodge-Angestellte um 17 Uhr den Gas-Ofen anmacht. Morgen werden wir den nächsten Sprung machen. Den nächsten Temperatursprung.

Buenas noches y hasta manana!

Im Dschungel von Tortuguero

Noch im Halbschlaf höre ich in der Ferne das beruhigende Rauschen des Meeres. Das sanfte Geräusch wird plötzlich durch lautes Gebrüll und ein unglaubliches Pfeifkonzert überdeckt. Wir befinden uns inmitten des Regenwalds von Tortuguero. Es ist fünf Uhr morgens, Tagwacht für die Tiere und auch für uns! Aufgeregt wie kleine Kinder freuen wir uns auf die baldige Bootstour durch den Nationalpark.

Costa Rica ist ein Paradies für Tier- und Naturfreunde! Schon kurz nach der Abfahrt sehen wir in der Ferne die ersten “Monos” – Brüllaffen. Das Alpha-Männchen markiert sein Revier mit lautem Gebrüll, das über fünf Kilometer weit zu hören ist.

Laut ist auch das “Gebrüll” des Tiger Heron, der seinen Namen nicht zufällig trägt. imageNeben verschiedenen Reiherspezien konnten wir weitere Vögel auf Foto bannen. 

Costa Rica ist neben Säugetieren und Vögeln auch ein Paradies für Reptilien. So spotten wir mehrere Iguanas – genau genommen Grüne Leguane. Diese können ihren langen Schwanz von bis zu 2 Metern bei Gefahr, wenn z.B. ein Raubtier sie angreift, abtrennen! Der Schwanz bewegt sich danach 2 Minuten weiter, so dass das Raubtier damit beschäftigt ist und der Leguan davonrennen kann. Der Schwanz wächst dann nach einiger Zeit wieder nach.

imageIn den vielen Kanälen des Nationalparks haben wir auch Babys von Krokodilkaimanen gesehen. Die Kaimane sind eher scheu und von “kleiner” Grösse von bis zu max. 2.5 Metern. Andere Krokodilarten können bis zu 7 Meter lang werden. Neben den Kaimanen gibt es in Costa Rica noch Spitzkrokodile. Die Unterscheidung ist für den Laien ganz einfach: “Wenn es davonläuft, ist es ein Kaiman, wenn es dich frisst, ein Spitzkrokodil…”. 😉

Nicht zu vergessen sind natürlich die Schildkröten! Im Tortuguero Nationalpark legen vor allem die Green Sea Turtles (Grüne Meeresschildkröte/Suppenschildkröte) und Lederschildkröten ihre Eier ab. Beide sind aus verschiedenen Gründen vom Aussterben bedroht. Die Green Sea Turtles sterben als Beifang in Fischernetzen (vor allem beim Shrimps fischen), werden für Lederwaren oder zum Essen getötet und ihre Eier zum Verzehr gestohlen. Die Lederschildkröte, die sich hauptsächlich von Quallen ernährt, verwechselt Plastik mit ihrer Nahrung und verendet daran. Eine weitere Gefahr ist die Überbauung der Strände. In Tortuguero sind alle Lodges so gebaut, dass ein Streifen Regenwald die Anlage vom Strand trennt. So bleibt der Strand dunkel und bietet weiterhin natürliche Nistplätze für die scheuen Schildkröten.

imageDer Besuch des Strandes ist zudem während der Haupt-Eiablage-Saison (März-Oktober) stark reguliert. Wir haben nur (noch) leere Nester entdeckt (Foto). Sobald die Schildkröten geschlüpft sind, machen sie sich auf ins Meer und legen Tausende von Kilometern zurück, teilweise bis nach Afrika! Leider schafft es nur eines von 5000 Jungtieren ins Erwachsenenstadium. Die Weibchen kehren zurück, wenn sie geschlechtsreif sind. Seit dem Jahr 2000 werden einige Schildkröten mit einem Sender versehen, um deren Wege aufzuzeichnen. Aktuell kann jeder die Strecken von Cruz & Mora mitverfolgen!

Der Tortuguero Nationalpark kann nur auf langem Weg per Bus und Boot erreicht werden. Die Ticos haben sich ganz bewusst gegen eine Strasse direkt in den Park entschieden, um die Anzahl Touristen einzuschränken. Qualität vor Quantität, damit der Oeko-Tourismus auch weiterhin im kleinen Rahmen gepflegt werden kann. I like! 🙂
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Die Anreise zum Nationalpark führt durch eine riesige Bananenplantage von Del Monte, die nachhaltig betrieben wird. Die Bananen wachsen in einem blauen Plastiksack. So werden einerseits die Insekten ferngehalten und andererseits das Wachstum der Bananen um eine Woche beschleunigt.

Danach kommen die Bananen zur Aussortierung und Reinigung ins Wasserbad, bevor sie letztendlich verschifft werden. Nur die Premium Bananen in perfekter Form und ohne Druckstellen werden für den Export verwendet und erreichen auch die Schweiz. Die zweite Qualität wird in Costa Rica verkauft und die dritte wird direkt verarbeitet (Trockenfrüchte, Baby-Brei). Dies erklärt uns ein freundlicher Herr in Spanisch durch das Gitternetz und ruft laut “Aaahaa, Costa Rica es la Suiza di Centroamérica!”, nachdem wir uns als Schweizer geoutet haben. Wir versprechen ihm in Zukunft natürlich nur noch Del Monte Bananen zu kaufen. 🙂

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Die wunderbare Natur- und Tierwelt kann hier bestaunt werden.

Pura Vida!

imageWir sind zurück in der Schweiz – zumindest in vielerlei Hinsicht! Costa Rica 🙂 gilt als die Schweiz Zentralamerikas. Nich nur dass Costa Rica flächenmässig etwa gleich gross ist wie die Schweiz. Das Land der reichen Küste zwischen Nicaragua und Panama gilt in der Region mit seiner stabilen politischen Lage auch als Musterschüler in Sachen Demokratie und ist – eben wie die Schweiz – neutral. Mit ein paar feinen Unterschieden.

Costa Rica hat in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts die Armee abgeschafft und mit diesen Mitteln den Etat für Bildung und Gesundheit erhöht. Würde die Schweiz diesem Beispiel folgen, hätte wohl Ueli Maurer weniger zu tun bei der Gripen-Geschichte. Aber die Schweiz ist ja im Gegensatz zu Costa Rica umzingelt von…?

Die Costaricaner nennen sich auch Ticos bzw. Ticas. Dies leitet sich von der besonders beliebten Verkleinerungsform -tico/a ab. Also diese Verkleinerungsförmli kommen uns ja irgendwie bekannt vor, auch wenn wir uns nicht Schweizerli nennen. Wie sich wohl Herr Maurer zum Vornamen nennt?

Nach diesem Vorgeplänkel kann’s losgehen. Wir kommen in San José an, der Hauptstadt Costa Ricas. Der Kellner im Restaurant weiss zwar nicht, dass Costa Rica als die Schweiz Zentralamerikas gilt. Er möchte aber einmal in die Schweiz, weil es da auch so hügelig ist. Und weil es da so feine Schockolade gebe. Als wir erklären, dass der Hauptbestandteil der (Milch-)Schokolade eigentlich gar nicht aus der Schweiz sondern von hier kommt, ist er überrascht. Wir klären auf.

imageUnser erstes Highlight ist die Britt Coffee Tour. Nachdem wir auf unserer Weltreise schon einiges über Wein und Bier erfahren haben, lassen WIR uns hier aufklären, wie dies mit dem Kaffee genau ist. Kaffee ist ja nicht nur lecker, sondern gilt gemäss aktuellen Metastudien auch als grundsätzlich gesund und krankheitsvorbeugend. Also fönctional food!

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Das besondere an dieser Tour: das Ganze ist als Schauspiel inszeniert. Die Kaffee Spezialisten sind eigentlich Schauspieler und zeigen uns auf amüsante Art alles über die Kaffeepflanze, die Verarbeitung, den Röstprozess, die Herkunft, die Degustation, den politischen sowie wirtschaftlichen Stellenwert in Costa Rica und so weiter.

Mmmmh, me gusto mucho! Oder wie die Ticos sagen: Pura Vida!

Ein Vogel konolialisierte Amerika

imageNachdem wir Captain Cook in Hawaii begraben und die andere Hälfte auf dem Meer zerstreut haben, geht es geographisch weiter ostwärts. Und geschichtlich weiter in die Vergangenheit zu einem noch berühmteren Seefahrer: Cristóbal Colón oder auch bekannt als Christoph Kolumbus. Dieser hat doch Amerika entdeckt? Dies ist nicht ganz korrekt, denn entdeckt wurde Amerika schon viel früher von den Vorfahren der Indianer oder doch von Leif Eriksson oder anderen Isländern. Ebenfalls aus dem Geschichtsunterricht ist uns noch bekannt, dass Kolumbus selber gar nie realisiert hat, dass er einen neuen Kontinent entdeckt hatte. Erst Amerigo Vespucci hat dies bemerkt, weshalb die “Neue Welt” heute Amerika heisst.

Wenn Kolumbus die neue Welt auch nicht als Erster entdeckt hat, so haben seine Fahrten doch zur dauerhaften Kolonialisierung durch Menschen geführt.

imageUnd was ist mit dem Vogel aus dem Titel? Als Kolumbus unterwegs in die Neue Welt war, wurde seine Mannschaft langsam ungeduldig und wollte die Umkehr zurück nach Europa gewaltsam erzwingen. Kolumbus konnte daraufhin seine “Mitarbeitenden” dank eines Vogels überzeugen, der über das Schiff flog. Denn ein Vogel entferne sich nie mehr als 100 Meilen weit von einem Ufer. Die Matrosen waren überzeugt. Einen Monat später waren sie in San Salvador angelangt und erreichten danach Kuba und Hispaniola.

Ebenfalls dank eines (grossen) Vogels erreichen wir aus Hawaii (+22C) kommend via Dallas (-10C) und Florida (+25C) auf einer Temperaturachterbahn den östlichen Staat der Insel Hispaniola: die Dominikanische Republik.

imageSanto Domingo de Guzmán ist die Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Neben Havanna, der Hauptstadt Kubas, eine der beiden grössten Metropolen der Karibik. Offiziell wurde die Stadt 1498 von Kolumbus’ Bruder Bartolomeo gegründet und ist die älteste von Europäern errichtete Stadt in der Neuen Welt. Die geschichtsträchtige, zum Schlendern einladende Altstadt ist seit 1990 Weltkulturerbe der Menschheit.

imageDie 1502 wegen eines Huricans neu erbaute Stadt wies erstmals den von den Städtebauern der Renaissance geforderten Grundriss auf und war mit ihrem zentral gelegenen Platz prägend für alle folgenden Neugründungen in ganz Lateinamerika. Die Kathedrale Basilica Menor de la Virgen de La Anunciación ist die älteste Kathedrale Amerikas. Bis 1992 barg Sie die Gebeine von Kolumbus. Anlässlich der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas wurden diese dann in den neuen Faro a Colón überführt, einem neuen Monumentalbau in Santo Domingo.

Diesmal gelangten keine Überreste ins Meer. Zudem ist es hier richtiges Badewetter, weshalb wir uns noch ein paar Tage am Beach gönnen… Hasta la proxima!

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